Was ist für mich ‹Anblick – Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt›?
‹Anblick – Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt› ist ein Impuls, die heute etablierte dualistisch-materialistische Weltanschauung zugunsten einer monistisch-spirituellen Weltanschauung zu überwinden – in Theorie und Praxis. Dieser Paradigmenwechsel ergibt sich aus einer unvoreingenommenen Einsicht in die Konstitution der Wirklichkeit. Sie ist das Zusammenkommen einer sinnlichen mit einer geistigen Erfahrung in der Seele des Menschen:
Es drängt sich an den Menschensinn
Aus Weltentiefen rätselvoll
Des Stoffes reiche Fülle.
Es strömt in Seelengründe
Aus Weltenhöhen inhaltvoll
Des Geistes klärend Wort.
Sie treffen sich im Menscheninnern
Zu weisheitvoller Wirklichkeit.
Rudolf Steiner, 20. Oktober 1910
Damit wird Welterkenntnis auch Selbsterkenntnis. Die durch den Menschen entstehende Wirklichkeit ist eine neue Stufe in der Weltentwicklung. Das Erkennen der Welt wird zu einer Fortsetzung der Schöpfung und zu einem prozessualen (und nicht einmaligen) und kreativen Akt. Kunst und Wissenschaft finden zusammen in einer erkennenden Zuwendung zum Geistigen an der sinnlich erscheinenden Welt.
Zur Person
Hans-Christian Zehnter, geboren 1963 in Bochum (DE). Diplom-Biologe, 1993 bis 2000 Naturwissenschaftliches Studienjahr und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum in Dornach (CH). 2005 bis 2010 Redakteur bei der Wochenschrift ‹Das Goetheanum›. Vor 2005 und von 2010 bis Herbst 2016 Mitarbeit im Tagungsorganisations- und Empfangsbereich des Goetheanum. Seit Oktober 2016 Herausgeber und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rudolf Steiner Archiv in Dornach.
Vorträge, Seminare und Kurse mit dem Schwerpunkt anthroposophischer Naturanschauung. Zahlreiche Artikel.